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  Planetenbeobachtung
 

Planetenbeobachtung

 

Merkur:

Merkur ist der sonnennächste Planet. Er durchläuft seine Bahn in einer mittleren Entfernung vom Tagesgestirn von ca. 57 910 000 km. Dieser kleine Himmelskörper, wenig grösser als unser Mond, ist nur sehr schwer und nur in der Morgen- oder Abenddämmerung zu sehen.

Am hellsten ist der Merkur, wenn er sich in der oberen Konjunktion, also etwa hinter der Sonne, befindet. Seine Helligkeit beträgt dann etwa -2 m und ist somit dann grösser als jene von Sirius, dem hellsten Stern am Himmel. Allerdings ist Merkur zu dieser Zeit unbeobachtbar. Er ist nur zu sehen, wenn er von der Erde aus gesehen weitestmöglich östlich oder westlich der Sonne, also in grösster Elongation steht. Interessant ist es, seine Phase zu verfolgen. Der scheinbare Durchmesser der Merkurscheibe variiert zwischen 12,9" und 4,7".


Venus:

Der berühmte Morgen- bzw. Abendstern erreicht eine Helligkeit von -4,6 m (12 mal heller als Sirius, der hellste Fixstern am Firmament) und kann am hellen Tag mit dem Amateurfernrohr gesichtet werden.

Die Venus beschreibt eine kreisähnliche Ellipse. Sie bewegt sich auf ihrer Bahn in einer mittleren Entfernung zur Sonne von 108 210 000 km. Der strahlende Planet zeigt in seiner Bewegung um die Sonne einen ausgeprägten Phasenwechsel.

Der Phasenwechsle kann bereits mit einem 60 mm Fernrohr und einer etwas mehr als 100-fachen Vergrösserung gut beobachtet werden. Zeitweise ist die schmale Sichel sogar in einem guten Feldstecher zu sehen.

Mit einem Teleskop von 114 mm Öffnung und 900 mm Brennweite und einem 7 mm Okular können zuweilen einige Einzelheiten auf der dichten Wolkenschicht der Venusatmosphäre ausgemacht werden. Die Verwendung eines Blaufilters ist dabei empfehlenswert.

Nichtsdestotrotz, bleibt die Venus ein geheimnisvolles Gestirn, das, eingehüllt in eine undurchdringliche Wolkendecke, keine Beobachtung seiner Oberfläche zulässt. Der Anblick im Okular enthüllt daher kaum mehr als eine weißliche Fläche, die zuweilen Helligkeitsunterschiede in der Nähe des Terminators (Tag-Nacht-Grenze) aufweist. Diese sind auf die Streuung der Sonnenstrahlen in der Venusatmosphäre zurückzuführen.


Mars:

Der Mars ist nach Venus der erdnächste Planet. Seine stark elliptische Umlaufbahn um die Sonne führt ihn bei einer Opposition bis zu 56 000 000 km an die Erde heran. In dieser Stellung ist die Beobachtung der Marsscheibe am interessantesten. Jahrbücher geben Auskunft darüber, wann dies der Fall ist. In der Opposition steht der Planet der Sonne gegenüber.

Die Oberfläche des roten Planeten kann mit jedem Instrument beobachtet werden. Auch das Auffinden bereitet keine Probleme, da der Mars hell leuchtet (Helligkeit bis zu -2,8 m).

Der Mars dreht sich in 24h 37min 22,6sec um seine Achse und ist somit etwas langsamer als die Erde. Der Beobachter findet so jede Nacht dieselbe Region der Marsoberfläche wieder mit einer kleinen Verzögerung, die mit jedem Tag ein wenig zunimmt. Dadurch wird es möglich, in etwas mehr als eineinhalb Monaten eine vollständige Karte des Planeten zu erstellen.

Mit einem 80 mm Fernrohr und einem hellgrünen Filter kann die südliche Polkappe beobachtet werden. Die plötzlich auftretenden Marsstürme und die damit verbundenen Veränderungen der Landschaften lassen zahlreiche Entdeckungen erahnen. Ein orangeroter Filter macht diese Beobachtungen besonders eindrucksvoll.


Jupiter:

Mit Jupiter tauchen wir in das reich der gasförmigen Riesen ein. Der grösste Planet des Sonnensystems benötigt beinahe 12 Jahre, um seine Bahn vollständig zu durchlaufen. Der Planet biete uns eine Fülle an Details zum Studium an.

Die berühmten dunklen Äquatorbänder sind mit allen Instrumenten gut sichtbar, sogar mit einem auf dem Stativ stabil montierten 11x80 Feldstecher. Im 114/900 Teleskop bieten sich als zusätzliches interessantes Beobachtungsobjekt die Polgebiete an. Diese zeigen eine schöne gelbliche, manchmal leicht graue Färbung. Die hellere Äquatorzone birgt zahlreiche Sehenswürdigkeiten in den Gasstrukturen der oberen Jupiteratmosphäre. Das geübte Auge wird dunkle Knötchen und fadenförmige Strukturen erkennen, die die Äquatorbänder untereinander zu verbinden scheinen.

Der grosse Rote Fleck wird in einem 60 mm Fernrohr sichtbar. Die Verwendung eines Blaufilters hebt die Kontraste bei der Beobachtung des Roten Flecks und der Wolkenstrukturen noch deutlicher hervor.

Jupiter eröffnet uns eine faszinierende Welt, die unaufhörlich Veränderungen und häufig auch Turbulenzen unterworfen ist; die Entwicklung der heftigen Stürme sind ein ganz besonders interessantes Beobachtungsziel. Sehenswert ist auch der "Tanz", den die vier Hauptmonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto in ihrem steten Kommen und Gehen rund um die Jupiterscheibe aufführen. Sie erscheinen manchmal als winziger Schatten, wenn sie ihr himmlischer Tanz zwischen Jupiter und dem Beobachter vorbei führt. Manchmal werden sie auch von Jupiter verfinstert. Die aktuelle Stellung der Jupiter-Monde finden Sie hier.


Saturn:

Wer je den Saturn durch ein astronomisches Fernrohr beobachtet hat, der bewahrt in seiner Erinnerung das Bild einer unbeschreiblichen Himmelserscheinung. Saturn ist eine der grossartigsten Sehenswürdigkeiten, die wir beobachten können.

Der entfernteste Planet, der in unserem Sonnensystem noch mit bloßem Auge sichtbar ist, erscheint in seiner Maximalhelligkeit wie ein Stern der Grössenklasse - 0,4. Er ist etwas heller als Wega (alpha im Sternbild Leier).

In einem stabil auf einem Stativ montierten Feldstecher (11x80) erkennt man seine längliche Form, die ihm seine Ringe verleihen. Er hat eine gelbliche Färbung. Sein scheinbarer Durchmesser ist jedoch mit maximal 20" relativ gering. Werden die Saturnringe ebenfalls berücksichtigt, so kommt seine Grösse an die von Jupiter heran.

Mit einem 60 mm Fernrohr und einer etwa 60-fachen Vergrösserung können interessante Beobachtungen durchgeführt werden. Ausser den Ringen die gut zu sehen sind, kann man auch die sogenannte Cassinische Teilung ausfindig machen, ein dunkles Band, das die zwei Hauptringe unterteilt. Mit einem 114/900 Teleskop, ausgestattet mit einem Okular, das eine 150-fache Vergrösserung liefert, ist die Cassinische Teilung bestens zu erkennen. Die Zeiten der Grössten Ringöffnung (je "schräger" der Planet zur Erde steht, desto mehr schauen wir von oben auf die Ringe => grössere Ringöffnung), kann der Beobachter nützen um die Schatten der Ringe auf der Planetenscheibe und umgekehrt, den Schatten Saturns auf dem Ringsystem zu beobachten. Mit einem hellgrünen Filter und/oder Orangefilter können die Details noch besser hervorgehoben werden.

Der grösste Mond des Saturn, Titan, besitzt die Helligkeit eines Sterns der Grösse 8,3. Ausser Titan sind noch andere Satelliten sichtbar: Japetus, Rhea und Tethys. Mit Dioen verhält es sich schon komplizierter. Bei guten Bedingungen ist ab einer Fernrohröffnung von 150 mm auch die Enckesche Teilung auf dem äußeren Ring des Saturn zu erkennen.


Uranus, Neptun und Pluto:

Die äußeren Planeten Uranus, Neptun und Pluto sind mit einer Ausrüstung wie ich sie hier verwende nicht mehr sinnvoll zu beobachten, deswegen verzichte ich an dieser Stelle auf nähere Details.

 
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